Historie des Hessbögel Hofes


Als einziger Hof des Alten Landes liegen die Ländereien und das Gebäude des Hessbögel Hofes außerhalb des Außendeiches. Das Haus unterteilt sich in zwei Hälften, die miteinander verbunden sind. Im vorderen Bereich, dem heutigen Empfang, war das Wohnhaus untergebracht.
Mit den klassischen Unterteilungen die man bis heute kennt. Wohn- und Essbereich sowie die „gute Stube“. Diese wurde nur zu besonderen Anlässen genutzt. Zentraler Mittelpunkt war die Küche. In den oberen Bereichen des Hauses, waren die Schlafräume untergebracht. Im hinteren Bereich war die Stallung für die Großviehhaltung.
Machen wir einen kurzen Ausflug in die vergangenen Jahre:
Die erste zuverlässige Nachricht über das Gebiet und seine Bewohner stammt von dem römischen Geschichtsschreiber Pliniusdem Alteren und seiner Historia nationalis. Er beschrieb das Leben an der Unterelbe.
Demnach lebten die Bewohner in ihren Häusern auf Wurten oder eher bekannt als Warften. Sie ernährten sich von Viehzucht und Fischfang. Im 12. Jahrhundert riefen die Erzbischöfe von Bremen die Kolonisten aus Holland herbei, die für ihren hervorragenden Ruf des Deichbaus bekannt waren.
Durch die Holländer erfolgte die Eindeichung gegen die Elbe, Lühe, Schwinge und Este.Die Ländereien außerhalb des Deiches waren seit jeher im Besitz der Gemeinden. Erst nach und nach ging diese Ländereien in den Privatbesitz über mit der Auflage, diese gegen Sturmfluten entsprechend zu bewahren. Durch diese besonderen Lasten sind die ersten Besitzer allein dadurch Eigentümer geworden. Sie erklärten sich bereit diese Lasten allein zu übernehmen.
Die Geschichte des Hauses
In der Geschichte des Hauses verzeichnet, kaufte im Jahre 1795 Hinrich Lütjens von dem insgesamt neun Hektar großen Grundstück, sechs Hektar des Hessbögels. Er baute dort, wo noch heute die Hofgebäude stehen Haus und Stallungen. Außerdem pflanzte er eine Eiche, die heute immer noch vor dem Haus steht. Somit also über 200 Jahre alt ist. Zu dieser Zeit, standen wahrscheinlich noch keine Obstbäume auf den Ländereien. Man hielt den Außendeichbereich für die empfindlichen Obstbäume für nicht sicher genug. Denn mindestens vier mal im Jahr kam es in diesem Bereich zu starken Überflutungen.
Doch Hinrich Lütjens muss ein vorrauschauender Mann gewesen sein und pflanzte Obstbäume an. Dazu muss man wissen, das Obstbäume viel Nährstoffe benötigen und gerade diese Nährstoffe sind als Kleie und Schlamm in der Elbe und den Nebenflüssen vorhanden. Bei jedem Hochwasser hinterlässt das Wasser also eine wertvolle Schlammschicht.
Als Hinrich Lütjens 1830 seinem Sohn den Hof übergab, der ebenfalls Hinrich Lütjens hieß, war schon ein beachtlicher Teil der Ländereien mit Obstbäumen bepflanzt. In der weitergehenden Geschichte des Hauses, um 1870 übernahm der dritte Sohn den Hof, um die Tradition seines Großvaters und Vater fortzusetzen. Hinrich Lütjens der Dritte erbaute 1876 das Haus und die Scheune, so wie sie heute noch stehen.
Nach weiteren Eigentümerwechseln bis in das Jahr 1998 wurde am 1. Juli 2002 – nach einer zweijährigen Umbauphase – das Haus am Hessbögel seiner neuen Bestimmung übergeben. Es erstrahlt jetzt im neuen Glanz, mit seinem unverwechselbaren Charme. Die Pension Hessbögel lädt ein zum Entspannen und Urlaub genießen in einem einmaligen Ambiente.
